Der 16. September war ein ganz besonderer Tag in diesem Schuljahr. Nicht nur, weil Herr Dauer Geburtstag hatte. Schon um neun Uhr versammelten sich die Schülerinnen und Schüler in der Aula und warteten gespannt auf Besuch. Denn an diesem Tag kamen fünf ehemalige Schüler von unserer Partnerschule in Namibia: Immanuel, Gretha, Jeremias, Stanley und Zinedine. Mit dabei war auch ihre Begleiterin in Deutschland, Frau Gleich.
Nach einem Begrüßungslied der 4a wurden Geschenke ausgetauscht. Die Gäste bekamen ein Schulheft und Lebkuchen, Frau Baierl-Zachrau und Frau Leboucher selbstgenähte bunte Schals. Dann ging es richtig los mit Singen, Trommeln und Tanzen. Immanuel brachte uns einen Tanz bei, der ein bisschen an Macarena erinnerte. Nach ein paar Versuchen klappte es. Schwieriger wurde es, als Immanuel versuchte, uns Wörter in Khoekhoegowab beizubringen. Nicht einmal die vier verschiedenen Klicklaute, die diese Sprache kennzeichnen, konnten alle nachmachen. Ob wohl noch jemand in der Schule „Kopf“ oder „Ohr“ auf Khoekhoegowab sagen kann?
Bevor alle wieder in ihre Klassen gingen, erklärte uns Frau Gleich noch genauer, woher unsere Gäste kommen. Alle fünf sind in dem Dorf ǃHoaxaǃnâs aufgewachsen. Dort sind die Menschen sehr arm und die Kinder können normalerweise nicht zur Schule gehen. Dank der Patenschaften, die Frau Gleich vermittelt hat, konnten Immanuel, Gretha, Jeremias, Stanley und Zinedine dort zur Schule gehen und später sogar studieren. Das heißt, Familien in Deutschland haben den Kindern in Namibia regelmäßig Geld für Essen und Schulmaterial geschickt. Auch unsere Schule hat immer wieder Geld für die Kinder in ! ǃHoaxaǃnâs gesammelt. Inzwischen ist Immanuel Sozialarbeiter, Stanley Rechtsanwalt und Zinedine Lehrer an seiner ehemaligen Schule.
Noch ein Lied und dann führten Schüler der 10. Klasse unsere Gäste durch die Schule. Besonders spannend fanden sie die Deutschklasse: Während in ǃHoaxaǃnâs alle nur eine Sprache sprechen und Englisch lernen, lernen hier Kinder mit verschiedenen Sprachen gemeinsam Deutsch. Viel Spaß hatten sie auch mit dem Skelett im PCB-Raum. Der Rundgang endete bei der Ethikgruppe der 10. Klasse. Gemeinsam tauschten sie sich über Zukunftsperspektiven aus: Was macht man in Deutschland, wenn man mit der Schule fertig ist? Auch für die Zehntklässler eine interessante Frage… Die Gesprächsrunde klang nach der Schule gemütlich beim Döneressen aus.
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